Stressbewältigung durch Achtsamkeit
Achtsamkeit ist ein Weg zu den Kräften der inneren Selbstheilung.
Achtsamkeit ist ein geistig aktiver, aber zugleich passiv aufnehmender Zustand, in dem man wohlwollend wahrnimmt, was innen und außen im gegenwärtigen Moment vorgeht. Automatische Reaktionen werden nicht unmittelbar in Handlungen umgesetzt, Impulse werden zunächst nur wahrgenommen und beobachtet. Im Alltagsbewußtsein funktionieren wir mehr oder weniger automatisch, im „Autopiloten-Modus“.
In einer achtsamen Geisteshaltung werden äußere und innere Vorgänge wie Gedanken ,Gefühle und Körperempfindungen so angenommen wie sie sind. Sie werden nicht bewertet; es erfolgt keine Verknüpfung mit vergangenen Erfahrungen oder mit Wertvorstellungen und bestehenden Konzepten.
Internationale Studien belegen eine Vielzahl von Wirkungen der Achtsamkeitsübungen. Bildgebende Verfahren zeigen Auswirkungen auf Gehirnregionen , so nimmt die Aktivität des präfrontalen Cortex, ( der u.a. die kognitive Kontrolle übernimmt ) zu, während die Aktivität der Amygdala (als Teil des Limbischen Systems für die Emotionsregulierung zuständig) z. B. bei Angstreaktionen abnimmt. Die Messung von Gehirnströmen zeigt mehr Aktivität in Regionen ,die beim Erleben positiver Emotionen beteiligt sind.
Der Entwicklungneurobiologe Daniel Siegel betont die integrierende Funktion der Achtsamkeitspraxis; z.B. von Erinnerungen, die als nicht-bewußtes Wissen gespeichert sind und sich bis in die Gegenwart prägend auswirken. Er spricht von narrativer Integration als Weg , eine sinnstiftende und zusammenhängende Lebensgeschichte in sich zu tragen und erzählen zu können oder von vertikaler Integration, bedeutet den Körper gleichsam von Kopf bis Fuß differenziert mit allen Empfindungen als funktionstüchtiges Ganzes wahrzunehmen.